"So unfassbar der Tod, so fassbar das Trauern"

 

BeschreibungWer den Verlust eines nahestehenden Menschen erlebt hat, war mit der Wucht und Unfassbarkeit konfrontiert, die der Tod dieser Person für das eigene Sein bedeutet. Der Tod lässt sich von uns Lebenden nur schwer begreifen und durchdringen, und bleibt uns immer ein Stück weit unfassbar, wie ein letztes Geheimnis, das wir nicht ergründen können.
Die Trauer, die durch die Erfahrung der Endgültigkeit des Todes in uns ausgelöst wird, ist dahingegen umso wirklicher. Unsere Trauer ist erlebbar, in uns selbst wie auch in unseren Mitmenschen. Wir Menschen finden uns in ihrer Bewältigung vielfältigen Tur-bulenzen ausgesetzt, die uns große Kraft abverlangen. Und doch wollen diese durchlebt und mit all ihren Ausprägungen erfahren werden, denn nur so können wir lernen loszulassen und die Trauer in uns überwinden.
Dabei hilft uns auch das Gedenken an die Verstorbenen, deren wir uns auf vielfältige Weise erinnern können. Ob wir mit anderen eine Totengedenkfeier besuchen, im Internet eine Gedenkseite einrichten und eine virtuelle Kerze entzünden, oder ob wir mit einem Grabmal auf dem Friedhof, mit Bildern an der Wand oder einer niedergeschriebenen Geschichte der verstorbenen Person gedenken: Erinnern sollen und müssen wir. Erinnern hilft zu verstehen und gibt Kraft, sich zu wehren gegen den Tod, vor allem gegen die Endgültigkeit des Vergessenwerdens.
Zu unseren Totengedenkfeiern laden wir alle Mitglieder und Gäste und alle Angehörigen ein, die beim Verlust nahestehender Menschen durch eine(n) unserer Sprecher*innen begleitet wurden.
Marlene Siegel