Kurzer geschichtlicher Abriss der freireligiösen Gemeinde Neustadt



1845        Im Februar 1845 senden ca. 150 Protestanten und Katholiken eine Grußadresse und 100 Flaschen Wein an Johannes Ronge, dessen Kritik an der Reliquienverehrung zur Gründung deutschkatholischer Gemeinden in ganz Deutschland führt.

 

Am 3. April erfolgt ein erstes Treffen von circa vierzig Personen, um ihr Bekenntnis zur deutsch-katholischen Gemeinde abzu­legen und einen Vorstand zu wählen. Am 9. April Verbot der Gemei­nde durch ein Schreiben der königlich-bayerischen Regierung.


1846       Private Treffen werden durchgeführt und man geht nach Franken­thal, wo eine Gemeinde gegründet wird.


1848       Am 12. März erster öffentlicher Gottesdienst der deutsch-katholi­schen Gemeinde. Im Oktober wird Heinrich Loose zum ersten Prediger der Gemeinde gewählt.


1849       Ab Juni ist die Gemeinde wieder verboten wie alle anderen in der bayerischen Pfalz.


1850    bis 1855   werden Versuch, die Gemeinde als freie christ-katholische Gemeinde wieder zu bilden, von den Behörden regelmäßig unter­bunden. In diesen Jahren verlassen auch hunderte Neustadt, um nach Amerika aus­zuwandern.


1862       Der Gründer der freireligiösen Bewegung, Johannes Ronge, ver­lässt die Stadt ohne Erlaubnis predigen zu dürfen.


1921       Die Gemeinde wird wieder gegründet, zuerst als Monistenbund


1923       Sie schließt sich als freireligiöse Gemeinde dem Bund der frei­reli­gi­ösen Gemeinden der Pfalz an, vor allem, um gemeinsam einen Pre­diger anstellen und Religionsunterricht abhalten zu können.


1933       Die Gemeinde wird wie die anderen pfälzischen Freireligiösen Gemeinden von den Nationalsozialisten nach deren Machtergrei­fung verboten.


1947       Das Ende des Zweiten Weltkrieges und der Sieg der Aliierten über die Nationalsozialisten ermöglicht die erneute Gründung der Neu­stadter Freireligiösen Gemeinde. Mangels eigener Räumlichkeiten trifft sich die Gemeinde in öffentlich zugänglichen Räumen der Ge­werkschaften, der SPD und seit vielen Jahren auch im GDA-Wohn­stift Neustadt


2010    Umbenennung in Freireligiöse Immanuel-Kant-Gemeinde Neustadt